Eine App gegen das Vergessen?

Eine App zum gemeinsamen Zeitvertreib und damit auch eine Trainings-App für an Alzheimer erkrankte Personen hat der Vize-Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft Niedersachsen e.V., Herr Dr. Lekkos, Chefarzt am Helios-Klinikum Hildesheim, entwickelt.

Mit der App Auguste, die sieben verschiedene Spiele jeweils mit den Schwierigkeitsgraden leicht, mittel, schwer anbietet, können Gesunde wie Patienten ihre Zeit vergnügt miteinander verbringen. Das Spiel ist für Tablets geeignet. Auch auf das Handy lässt es sich laden, aber selbst in Horizontalhaltung ist die Darstellung schon sehr klein.

Bild 1: Startbildschirm App Auguste
Bild 2: Hauptmenü – Auswahl der Spiele
Aktuell sind sieben Spiele in der App enthalten, von denen sich einige allerdings sehr ähneln:

  • Aufdecken ist eine Umsetzung des bekannten Spiels Memory, bei dem immer zwei der verdeckten Karten umgedreht und Kartenpaare entdeckt werden müssen
  • Bei Merken geht es darum, sich drei Bilder zu merken und in den folgenden Bildschirmen mit der Darstellung mehrerer Fotos wiederzuerkennen
  • Raten ist ähnlich wie das früherer TV-Spiel „Dalli Dalli Klick“. Es sind quadratisch markierte Ausschnitte auf einem Foto zu merken, diese Quadrate anschließend anzutippen und mit den so freigelegten Bildausschnitten zu erraten, was das gesamte Bild darstellt, siehe Bild 3
  • Bei Suchen wird ein Begriff vorgegeben und man muss das passende Bild zum Begriff heraussuchen
  • Verbinden ist ein Memoryspiel mit aufgedeckten Karten. Es werden alle Karten aufgedeckt angezeigt und man muss wie bei Memory die beiden passenden Bilder nacheinander antippen
  • Bei Erkennen wird ein Bild vorgegeben und man muss den passenden Begriff aus einer Liste heraussuchen
  • Zahlen verbinden hat als Ziel aus sechs dreistelligen Zahlen die beiden Zahlen herauszusuchen, die aufeinander folgen

Wenn man etwas falsch macht, so wird direkt ein Feedback gegeben, also beispielsweise ein rotes Kreuz (zum Beispiel bei Auswahl einer falschen Karte) angezeigt.

Gut: Es gibt als Ergebnis am Ende eines Spiels ein „Gut gemacht“ oder als Aufmunterung ein „Willst du es nochmal probieren?“. So gibt es – positiv in diesem Fall, das ist ja auch kein Ziel der App – keine Gewinner und vor allem keine Verlierer.

Bild 3: Beispiel für Suchen („Dalli-Dalli-Klick“)
Bild 4: Hochladen eigener Bild mit individueller Benennung
Ein wirklicher toller Mehrwert von Auguste: Die Benutzer können die vorhandenen Bilder durch eigene Fotos ersetzen, zum Beispiel von Verwandten und Bekannten oder Haus und Garten. Diese können dann auch entsprechend mit eigenen Namen und Titeln versehen werden, siehe Bild 4. So wird nicht nur das Gehirn als solches trainiert, sondern auch ganz spezifisch die Erinnerung an Personen, Orte oder Gegenstände aus dem persönlichen Alltag.

Auguste ist übrigens nach Auguste Deter, der ersten Patienten, bei der Alzheimer beschrieben wurde, benannt (1901 erstmalig beschrieben, gestorben 1906).

Die App ist kostenlos für iOS und Android im Apple App Store und Google Play Store erhältlich.

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