QR-Code für Notfallinformationen in 8 Sprachen
In Luxemburg wurde ein – insbesondere für chronisch kranke Menschen – neuartiges SOS-System entwickelt, dass für Informationen über Krankheiten, Allergien etc im Notfall auf einen QR-Code setzt.
Über Notfallinformationen auf dem Handy habe ich schon einige Artikel geschrieben, siehe die Links am Ende dieses Artikels. Auch andere „nicht-smarte“ Lösungen wie Talismann-SOS-Kapseln gibt es eine Menge. Aber diese Lösung hat zwei Vorteile, die ich bei anderen Lösungen noch nicht gesehen habe.
QR-Code für Notfallinformationen – die Lösung
Nach Ansicht eines Teams der luxemburgischen Hämophilie-Gesellschaft waren die existierenden Lösungen für Notfallinformationen unpraktisch oder unausgereift. Dies bewog die Teammitglieder vor bald fünf Jahren eine Lösung basierend auf einem QR-Code zu entwickeln.
Dieser QR-Code führt für jeden Nutzer zu seiner spezifischen Notfallseite, auf der neben den üblichen Daten wie Krankheiten, Allergien, Medikationsplan, Impfungen und Kontaktdaten von Kontaktpersonen auch eingescannte Dokumente wie zum Beispiel Befunde gespeichert werden können. Dabei hat der Nutzer selbstverständlich die Freiheit zu entscheiden, welche der Daten er speichern und zur Nutzung im Notfall freigeben möchte.
Der generierte QR-Code wird auf widerstandsfähige Aufkleber gedruckt, der dann auf verschiedene Dokumente geklebt (beispielsweise Krankenkassenkarte oder Personalausweis) oder anderweitig sichtbar mit sich getragen werden kann (zum Beispiel in einem Amulett).
Ferner ist ein Buchstabencode neben den QR-Code aufgedruckt, damit bei Beschädigung oder Nichtvorhandensein eines entsprechenden Gerätes zum Lesen des QR-Codes, die Webseite mit den Notfallinformationen auch durch einfache manuelle Eingabe geöffnet werden kann, siehe auch Bild 1. Vorteil Nummer 1 gegenüber anderen Lösungen: Dies ermöglicht zur Not auch eine telefonische Weitergabe des Codes zum Beispiel an behandelnde Ärzte in Krankenhäuser bereits während der Fahrt dorthin. Diese können dann noch vor dem Eintreffen des Patienten die Notfallinformationen durchschauen.
Bild 1: QR-Code
Die QR-Help genannte Lösung hat weiterhin die Besonderheit (Vorteil 2), dass – um leicht in der ganzen Europäische Union benutzt zu werden – ein Großteil der Informationen automatisch in acht Sprachen übersetzt wird. Das geschieht für Krankheiten, Impfungen, Medikamente und Allergien sukzessive – das heißt, alle bereits von Nutzern eingegebenen Daten sind in alle acht Sprachen übersetzt worden. Gibt nun ein neuer Benutzer beispielsweise eine Allergie ein, die bislang noch nicht enthalten und übersetzt ist, so geschieht die Übersetzung durch Administratoren in wenigen Tagen nach der Eingabe dieser neuen Information und steht dann allgemein zur Verfügung.
Das System wird von Freiwilligen auf ehrenamtlicher Basis betrieben. Die Speicherung der Daten bei QR-Help kostet 35 € pro Jahr.
Über auf dem Handy verfügbare Notfallinformatione habe ich schon diverse Artikel geschrieben, zum Beispiel:
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