Schon länger spiele ich mit dem Gedanken auch meinen Schlaf zu messen und auswerten zu lassen. Am Handgelenk zu tragende Gesundheitshelfer und Fitnesstracker bieten unter anderem durch regelmäßige Pulsmessung eine Möglichkeit dazu – sofern die Batterie mehrere Tage (und Nächte) reicht und man sie nicht nachts abnehmen muss. Mit der aktuell von mir verwendeten Apple Watch ist dies leider noch nicht möglich, da ich sie nach spätestens eineinhalb Tagen wieder aufladen (und damit abnehmen) muss.

Kurze Produktbeschreibung

In der Ausgabe 24 von 2016 der Zeitschrift c’t wird als eine alternative Möglichkeit der Beurer SE 80 Schlaftracker getestet. Die Hardware besteht aus einem flachen Sensor (circa 1 cm Höhe und 17 cm Durchmesser), den man unter die Matratze legt. Er erfasst Herz- und Atemfrequenz und die Bewegungen des Nutzers zur Bewertung des Schlafs. Mit der SleepExpert-App von Beurer gibt es dann Auswertungen zu Einschlafzeit, Aufwachhäufigkeit und Schlafdauer oder Länge und Anzahl von Schlafphasen (Leichtschlaf, Tiefschlaf- und REM-Phasen). Die Qualität der Messergebnisse ist bei den Testern gut gewesen. Mit Apple Health lässt sich die App in der aktuellen Version leider nicht verbinden.

Das Konzept gefällt mir gut – Hardware, die sich für die notwendigen Messungen im Bett befindet, gekoppelt mit einer App, über die die Auswertungen zur Verfügung stehen. So wäre es (ohne ein – zur Apple Watch – zusätzliches Gerät am Armband) eine gute Ergänzung zur Schlafmessung und Bewertung.

Kritikpunkte

Allerdings gibt es aktuell zwei, drei wesentliche Kritikpunkte zum Beurer SE 80:

  • Datensammlung: das Gerät muss über Bluetooth mit der App auf den Handy verbunden werden. Leider kann das Gerät selber nicht Daten aufzeichnen, speichern und dann nur zu bestimmten Zeitpunkten mit dem Handy verbunden werden und die gespeicherten Daten übertragen. Zur Aufzeichnung der Daten muss das Gerät ständig mit dem Handy verbunden sein. Das Handy kann Daten zwischenspeichern und überträgt bei Internet-Verbindung die Daten dann auf die Cloudplattform des Herstellers. Erst nach dieser Übertragung sind die Auswertungen dann auch in der App abrufbar und zu sehen.
  • Die App selber verlangt zusätzlich und unverständlicherweise den Zugriff auf Standort, Fotos, Medien und Dateien. Eine Notwendigkeit für die Erbringung der mit der Hardware verbundenen Leistung, der „Schlafmessung“, kann ich dabei allerdings nicht erkennen.
  • Sowohl im Test als auch bei Bewertungen auf Amazon wird auf mangelnde Stabilität der App hingewiesen – es scheint öfter Abstürze der Software und Datenverlust gegeben zu haben.

Auch eine Weckfunktion hat der Beurer SE-80: innerhalb eines einzustellenden Weckzeitraums versucht das Gerät den bestmöglichen Zeitpunkt zum Start des Weckers (also Vermeidung des Weckens in Tiefschlafphasen) zu identifizieren und dann zu aktivieren. Dazu ist allerdings eine funktionierende Internet-Verbindung Voraussetzung.

Mein Fazit

Schade, das Konzept ist gut. Wenn mich der Datenschutz beziehungsweise die Datensammelwut der App schon hätten nachdenklich werden lassen – mit instabiler Software ausgestattet scheint das Beurer SE-80 aktuell nicht seinen Preis wert zu sein. Auch die notwendige Verbindung nachts per Bluetooth zum Handy ist überdenkenswert – lieber wäre mir eine Aufzeichnung die Nacht über im Gerät und dann eine einmalige Kopplung am Morgen zum Übertragen der Daten.

Ergänzung: Preisgewinn für Beurer SE 80 SleepExpert

Im vom Handelsblatt und der Techniker Krankenkasse verliehenen Health-i Award bekam der Beurer SE 80 SleepExpert den Preis in der Kategorie „Unternehmen“. In Statements zur Preisverleihung habe ich nichts zum Thema Datenschutz gefunden, im Fokus für den Award standen die Funktionen.

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