Ein Pladoyer für guten Schlaf
In einer auf Statista zu findenden Umfrage zu Schlafproblemen aus dem Jahr 2016 sagen gerade einmal 16% der befragten Frauen und 29% der befragten Männer, dass sie keine Probleme beim Schlafen haben. Jede zweite Frau (50%) und 41% der Männer berichten von Problemen beim Einschlafen. Anhand von Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin schätzt Hans-Günter Weeß, Schlafmediziner am Pfalzklinikum Klingenmünster, dass „der deutschen Wirtschaft durch müdigkeitsbedingte Arbeitsunfälle, Fehlzeiten und Produktionsfehler jährlich ein Gesamtschaden in Höhe von mehr als 18 Milliarden Euro entsteht. Eine Summe mithin, die etwa 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspräche.“ (Quelle: Die Welt)
Was gilt nun aber eigentlich als „chronische Schlafstörung“? In der Regel sprechen Mediziner davon, wenn ein Patient seit über einem Monat drei oder mehr Nächte pro Woche keinen durchgehenden, erholsamen Schlaf findet. In der Folge treten tagsüber Müdigkeit und Kraftlosigkeit auf, oft verbunden mit Gereiztheit oder Nervosität.
Es gibt also gute Gründe sich mit dem Thema Schlaf auseinanderzusetzen und nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Aber wie heißt es in der Softwareentwicklung so schön: „You can’t control what you don’t measure“, also sinngemäß: „Man kann nicht steuern, was man nicht misst“.
Schlaftracking
Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Wege seinen Schlaf zu tracken:
- Sie tragen einen der sogenannten Fitnesstracker, über die ich schon an verschiedenen Stellen berichtete, zum Beispiel Anfang diesen Jahres im „c’t Test: Aktivitätstracker„. Diese Aktivitätstracker messen, in der Nacht am Handgelenk getragen, über in der Regel optische Pulssensoren die Schlafdauer und Tief- oder Leichtschlafphasen. Das im obigen Test enthaltene Jawbone Up3 gibt sogar an, REM-Phasen zu messen (Rapid Eye Movement). Die Korrektheit der Ergebnisse lässt aber oft noch zu wünschen übrig.
- Sie nutzen einen der Matten-ähnlichen Schlaftracker. Diese werden in der Regel unter das Laken oder die Matratze gelegt und messen Bewegungen, Herzfrequenz und Atemzyklus.
- Apps wie beispielsweise „Sleep Better“ vom Adidas-Tochterunternehmen Runtastic messen ebenfalls Bewegungen und Geräusche wie die Atmung oder Schnarchlaute. Dazu nutzen sie aber nur die bereits im Smartphone verbauten Sensoren und keinen zusätzlichen Geräte.
Trotzdem gilt natürlich: Smarte Gesundheitshelfer sind keine Voraussetzung, können aber helfen Probleme zu identifizieren.
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